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Lehre & Leben

Lehrlingscoaching: Hilfe zur Selbsthilfe

Lehrlingscoaching: Hilfe zur Selbsthilfe

Der Einstieg ins Berufsleben kann hart sein – nicht jede Aufgabe macht Spaß, nicht mit allen KollegInnen und Vorgesetzten kommt man gut aus, an die neuen Fächer in der Berufsschule muss man sich erst gewöhnen, zu Hause ist auch nicht immer alles nur wunderbar und für die FreundInnen hat man nur noch abends oder am Wochenende Zeit. Da kann einem schon manchmal die Lust am Arbeiten vergehen. Damit Ihnen Ihre Lehrzeit wieder Freude bereitet, braucht es konstruktive Vorschläge, wie Sie Probleme überwinden können – dabei hilft das Lehrlingscoaching.

Was?

Ziel des Lehrlingscoachings ist es, Lehrlinge in Problemlagen längerfristig zu beraten und zu begleiten – sei es bei Konflikten oder Defiziten in der betrieblichen Ausbildung oder gar drohendem Verlust der Lehrstelle, Problemen im persönlichen Umfeld, Lernschwierigkeiten oder bei der Vorbereitung zur Lehrabschlussprüfung. Mit dem Coaching sollen Ausbildungsabbrüche vermieden und den Lehrlingen soll zu einer positiven Lehrabschlussprüfung verholfen werden. Für Lehrlinge ist dieses Coaching kostenlos.

Zur Lehrabschlussprüfung gibt es spezielle Vorbereitungskurse, die seit 1. September 2013 finanziell gefördert werden. Mehr Infos finden Sie hier. Auch die Kosten für einen zweiten und dritten Prüfungsantritt werden seit 1. September 2013 übernommen. Details gibt es an dieser Stelle.

Auch Lehrbetriebe können ein Coaching beantragen, wenn Schwierigkeiten mit einem Lehrling nicht mehr selbstständig überwunden werden können. LehrlingsausbilderInnen können sich – ebenfalls kostenlos – zu verschiedenen Themen, etwa dem Umgang mit Lehrlingen, Förderungen oder Qualitätskriterien in der Ausbildung, beraten lassen.

Wie?

Lehrlinge haben die Möglichkeit, bei der Lehrlingsstelle Wien einen Antrag auf Coaching zu stellen.
 

Wo?

Derzeit ist das Projekt »Coaching für Lehrlinge und Lehrbetriebe« auf Wien, die Steiermark, Oberösterreich und Tirol beschränkt, eine bundesweite Ausweitung ist jedoch geplant. In anderen Regionen gibt es bereits ähnliche Maßnahmen, so etwa im Salzkammergut, wo ein Patensystem aufgebaut wurde: Als PatInnen fungieren nicht die unmittelbar Vorgesetzten, sondern ältere Lehrlinge, welche es den »Frischlingen« erleichtern sollen, sich schnell und stressfrei in den Betrieb zu integrieren. Wegen des geringeren Altersunterschieds fällt es den BerufseinsteigerInnen leichter, ihre Sorgen und Wünsche auszusprechen. Dieses System nützt nicht nur den Lehrlingen selbst, auch die PatInnen erfahren so Wertschätzung und lernen, Verantwortung zu tragen. Gleichzeitig werden die Führungskräfte selbst entlastet. In Vorarlberg hat das ifs (Institut für Sozialdienste) ebenfalls eine Schlichtungsstelle (Okay-Lehrlingscoaching) eingerichtet, die Lehrlingen und deren Eltern sowie ArbeitgeberInnen und BerufsschullehrerInnen dabei hilft, allfällige Schwierigkeiten professionell aus dem Weg zu räumen.

Um langfristig Frustrationen zu vermeiden und den Spaß an der Arbeit nicht zu verlieren, ist es wichtig, Probleme früh anzusprechen und sich rechtzeitig Hilfe zu holen – nur Mut!

Bildnachweis: FreshPaint / Quelle: Shutterstock